Die hl. Teresa vergleicht die Seele des Menschen mit einem kostbaren Kristall, dann mit einer Burg, die viele Wohnungen hat und in deren Mitte Gott selbst wohnt.

 

Das Wort Tabernakel bedeutet Zelt, Zelt Gottes unter den Menschen. Vor dem Bau des Tempels in Jerusalem durch Salomon wurde die Bundeslade in einem Zelt auf dem Berg Sion aufbewahrt. In der katholischen Kirche wird der Leib Christi in Gestalt der konsekrierten Hostie im Tabernakel gehütet und angebetet.

Ein Zelt ist ein vergängliches Haus, wie auch die Erde und die gesamte Schöpfung vergänglich sind. Schöpfung und Vergänglichkeit hat der Künstler, Helmut Felderhoff, in der Konzeption des Tabernakels in unserem Schwesternchor Ausdruck verliehen. Der Tabernakel gleicht einem Haus aus Edelstahl. Wände und Türen sind mit ausgewählten geschliffenen Steinen verkleidet, die verschiedenen erdgeschichtlichen Epochen entstammen. Das pyramidenförmige Dach erhielt durch Ziselierung der Oberfläche eine besonders ansprechende Struktur. Es mündet in einer Kugel aus Bergkristall. Die Tabernakeltür hat eine ovale Solnhofer Schieferplatte mit dem Abdruck eines fossilen Fisches, der in der Urkirche geheimes Symbol für Jesus Christus war. Helmut Felderhoff hat darum die Buchstaben des griechischen Wortes für Fisch "Ichthys" (Jesus Christus Gottes Sohn Erlöser) in die Platte gekerbt. Als Schlüsselknauf dient eine kleine Geode. In die spiegelblanken Innernflächen der Tür hat der Künstler in der Handschrift der Ordensgründerin Teresa von Jesus einen ihrer Merksprüche eingraviert, der in dem Satz  "Dios solo basta" "Gott nur genügt" ausklingt.

Die Monstranz (Träger der konsekrierten Hostie) besteht aus einer Scheibe schwarzer Mooreiche, deren - von der Mitte ausgehenden - Lufrisse mit Silber ausgegossen wurden und so die Strahlen symbolisieren, welche von dem "Licht der Welt", hier dem Christus in Brotsgestalt, ausgehen und das Dunkel erleuchten.